Heinrich-von-Gagern Gymnasium

Altsprachliches Gymnasium mit neusprachlichem Zweig

Unterrichtspraktischer Teil

Übersicht der verbindlichen Themen

Verbindliche Unterrichtsthemen Stundenzahl
5G.1 Landschaftsräume sind Handlungsräume
Regionaler Schwerpunkt Deutschland
25
5G.2 Leben in Räumen unterschiedlicher Naturausstattung
Regionaler Schwerpunkt: Mitteleuropa
25
6G.1 Wirtschafts- und Kulturraum Europa 18
6G.2 Naturfaktoren in ihrer Bedeutung für den Menschen
Weltweite Raumbeispiele
19
8G.1 Raumprägung durch die Wirtschaft, Politik und Gesellschaft
Weltweite Raumbeispiele
21

5G.1 Landschaftsräume sind Handlungsräume
Regionaler Schwerpunkt: Deutschland

Begründung:

– Orientierung im Raum (Windrose, Karte, Kompass, Maßstab)
– globales Orientierungsraster (Gradnetz, Kontinente und Ozeane)
– Erkenntnis, dass Landschaftsräume Handlungsräume des Menschen sind (es gibt keine unberührte Natur mehr)
– topographisch-thematische Grundkenntnisse von Deutschland (Großlandschaften, Flüsse, Städte, Bundesländer)
– Messen und zeichnen (Maßstab und Handskizzen)

Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

Die Erde im Überblick, Orientierung im Raum Planetennatur der Erde, Kontinente/Ozeane (Globus, Karte, Atlas)
(8 Std.)
Grundzüge des Gradnetzes Pole, Äquator, Längen- und Breitengrade, Koordinatensystem, Bestimmung von Standortkoordinaten, Erkennen der Zeitzonen
(5 Std.)
Erkunden des Nahraumes (Umfeld der Schule, Schulweg) mit Exkursion Landwirtschaftlicher Betrieb:
Nutzungs- und Betriebsformen, Abhängigkeiten von Natur und Markt (s. Sachunterricht der Grundschule);
Problembeispiele: ökologische und traditionelle Landwirtschaft, Massentierhaltung
oder:
Heimatgemeinde:
Wohnviertel, Gewerbe u.- Industriegebiete, Verkehr, Stadtentwicklung (s. Sachunterricht der Grundschule)
Problembeispiele: Wohnqualität, öffentliche und individuelle Verkehrsmittel
(Einfache Kartenarbeit: Messen u. Zeichnen/Maßstab u. Legende / Windrose und Kompass / z.B. Schulwegeskizze)
(8 Std.)
Anfertigen einer Deutschlandkarte (topographisch oder thematisch) Topographische Grundkenntnisse: Grundriss wird vorgegeben, z.B. stumme Karte (wichtige Flüsse und Gebirge werden frei gezeichnet; Legende be­achten)
oder
Bundesländer werden vorgegeben (Hauptstädte und Bal­lungsräume werden frei gezeichnet etc.)
– linienhafte Elemente (Flüsse, Gebirge)
– Grundzüge des Reliefs (Tiefländer, Becken)
– funktional-lebenspraktische Begriffe (Bundeslän­der, Ballungsräume)
– Raumvorstellung (2 maßstabsbezogene Distan­zen)
(4 Std.)

Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

Umweltprobleme und Schutzmaßnahmen im Heimatraum Lärm, Luftverschmutzung, Bodenbelastung, Müll
(Wahrnehmung und persönliches Verhalten)-
(s. Sachunterricht der Grundschule)

5G.2 Leben in Räumen unterschiedlicher Naturausstattung
Regionaler Schwerpunkt: Europa

Europäische Großräume:

a) Nord- und Ostsee Fischerei- u. Energiewirtschaft (Nutzungswandel), Küstenschutz, Gezeiten, Landgewinnung, Meeresverschmutzung
(10 Std.)
b) Alpen Höhenstufen, Landschaftsschutz, Verkehrs- und Wirtschaftsraum, Nutzungswandel, Tourismus
(Einfache Kartenarbeit: Höhenprofil)
(10 Std.)
Geographische Grundkenntnisse über Europa (topographische und thematisch) (evtl. mit Hilfe einer stummen karte den o.g. Themen zuordnen)
– große morphologische Einheiten (Flüsse, Gebirge, Nebenmeere, Ozeane)
– funktional-lebenspraktische Begriffe (Staaten, Ballungsräume)
– Raumvorstellung (2 maßstabsbezogene Distanzen)
(5 Std.)

Fakultative Unterrichtsinhalte/ Aufgaben:

Menschen der Nachbarländer Wanderungsbewegungen in Europa
Kinder der Welt Lebensbedingungen von Kindern in fernen Ländern

6G.1 Wirtschafts- und Kulturraum Europa

Begründung:
– Umgang mit geographischen Ordnungssystemen (Zonenbildung globaler Räume)
– topographische Grundkenntnisse von Europa
– Handlungsräume der Menschen sind grenzüberschreitend, ebenso die Probleme und deren Lösung.

Verbindliche Unterrichtsinhalte/ Aufgaben:

Klima Europas 3 Klimazonen (polar, subtropisch, gemäßigt) bestimmen ozeanisches und kontinentales Klima
Klimadiagramme lesen und erläutern
(4 Std.)
Südeuropa: Mittelmeer Fremdenverkehr, soziale Migration
Problembeispiele: Vor- und Nachteile von Massentourismus?
(4 Std.)
Ein Land Westeuropas:
Großbritannien
oder
Frankreich
a) London (Kultur-, Finanz- u. Wirtschaftszentrum),
bzw.
Paris, Ile-de-France (Übergewicht der Metropole),
oder:
b) Mittelengland – ein industrieller Kernraum
bzw.
Frz. Großlandschaften (größter Agrarproduzent der EU)
oder:
c) Rohstoffe u. Energiequellen:
Bodenschätze, fossile und regenerative Energien
Problembeispiele: Der Mensch hat die endliche Ressource „Erde“ nur ausgeliehen!?
(s. Landeskunde in den Fächern Französisch bzw. Englisch in ergänzender Wiederholung
(6 Std.)
Nordeuropa (thematisch) z.B. Industrie, Fischfang, Holzwirtschaft, moderne Kommunikationstechnologie
(4 Std.)

Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

Verkehrsströme und Verkehrsnetze Mobilität in der Luft, im Wasser und auf dem Land
(Flug- und Seehäfen, Straße und Schienen) und deren Auswirkung auf den Raum
Problembeispiele: Konkurrenz der Verkehrssysteme; Verkehrsprobleme (Umweltschäden, Überlastung)
(8 Std.)
Südeuropa (thematisch) z.B. Vulkanismus, Erdbeben, Bewässerungswirtschaft
Mitteleuropa: Polen (thematisch) Agrarproduzent in und für Europa, Arbeitskräftetransfer
Osteuropa (ein Land) Industrieentwicklung im vereinigten Europa

Arbeitsmethoden der Schülerinnen und Schüler/Hinweise und Erläuterungen
Die Schülerinnen und Schüler sollen über die in der Jahrgangsstufe 5G geforderten Fähigkeiten hinaus:
– einfache Messwerte erfassen (Klimadaten, Klimadiagramm, Koordinatenpunkte)
– die Klimazonen Europas erläutern
– Gruppenarbeit mit vorgegebenen Fragen und Materialien präsentieren (z.B. regionale Probleme und ihre Lösung)



6G.2 Naturfaktoren in ihrer Bedeutung für den Menschen
Weltweite Bedeutung

Begründung:

– Zusammenhang zwischen Klima und Vegetation
– Dynamik endogener und exogener Kräfte
– Auswirkungen von Eingriffen des Menschen in den Naturhaushalt

Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

Auswirkungen der Bewegung der Erde Erdachse, Rotation, Umlaufbahn, Zenit, Polarkreise, Wendekreise, Jahreszeiten (Modell: Globus/ Tellurium)
Problembeispiel: Warum gibt es verschiedene Jahreszeiten?
(4 Std.)
Klima- und Vegetationsgebiete der Erde Klima- und Vegetationszonen (nur zonale Anordnung), Lesen von Klimadiagrammen
(4 Std.)
Relief der Erde:
Die Wirkungsweise endogener und exogener Kräfte
Gesteins- und Wasserkreislauf (Verwitterung, Erosion, Sedimentation);
Vulkanismus, Plattentektonik, Erdbeben, Gebirgsbildung
Raum: z.B. San-Andreas-Graben, Japan, Ätna
Problembeispiel: Handelt es sich bei Vulkanismus und Erdbeben um unvorhersehbare Naturkatastrophen oder um kalkulierbare Naturgefahren?
(4 Std.)
Auswirkungen von Eingriffen in den Naturhaushalt Bodenerosion, Desertifikation
Weitere mögliche Inhalte: Grundwasserabsenkung, Wasserbau und -nutzung, Versteppung, Versalzung, Überweidung, Ökosystem
Raumbeispiel: Sahelzone
Problembeispiele:Führt die „Hilfe zur Selbsthilfe“ in die Katastrophe? / 2 E./km² = Überbevölkerung
(4 Std.)
Problembereich: Tropischer Regenwald Brandrodungswanderfeldbau, Leben am Rand der Ökumene (Afrika/ Südamerika)
Problembeispiel: Bevölkerungsdruck / Raubbau
Polargebiete Leben am Rand der Ökumene (Nord- und Südpol)
(3 Std.)

Arbeitsmethoden der Schülerinnen und Schüler/ Hinweise und Erläuterungen:

Die Schülerinnen und Schüler sollen
– Daten interpretieren und bewerten, um sie mit bekannten Sachverhalten vergleichen zu können (z.B. Klimadiagramme und Koordinatenpunkte),
– Urteile fällen und Entscheidungen treffen, um einfache geographische Sachverhalte und Fragestellungen mit Hilfe der erworbenen Kenntnisse und Einsichten bewerten zu können und
– je nach regionaler Lage der Schule eine Exkursion durchführen (Oberrheingraben, Vogelsberg, Rhön, Eifel etc.) oder ein dreidimensionales Modell eines Vulkans, eines tektonischen Grabens etc. bauen.



8G.1 Strukturwandel und Entwicklungschancen
Weltweite Raumbeispiele

Begründung:

– natürliche Ausstattung von Räumen, deren Ressourcen und Nutzung durch den Menschen
– Strukturwandel, Entwicklungsprobleme und Entwicklungschancen
– topographische Grundkenntnisse aller Kontinente
– kennen lernen der fragengeleiteten Raumanalyse
– einführen in die Projektarbeit

Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

 

Präsentationen: (Teamarbeit) Für alle Projektbereiche: Lage, Relief, Klima, Klimaextreme
(Auswertung von Klimadiagrammen), Vegetation
1. Das „Rhein-Main-Gebiet“, ein europäisches Wirtschaftszentrum Rhein-Main-Gebiet: Wirtschaftsstruktur, Arbeitsplatzangebot, Verkehr, Region im Wandel, regionale Auswirkung von „Globalisierung“
2. Russland Russland: Rohstoffreichtum, Erschließung und Entwicklung peripherer Räume (z.B. Sibirien), ökologische Probleme (z.B. Aralsee)
3. Japan Japan: Rohstoffarmut, soziokulturelle Grundlagen des Wirtschaftsverhaltens, Hightech-Industrie, Gefährdung durch Naturgewalten (Erdbeben und Tsunami)
4. China China: Bevölkerungsentwicklung, Ein-Kind-Politik, Entwicklung peripherer Räume (z.B. Tibet), Hongkong
5. Indien Indien: Abhängigkeit vom Monsun, Bevölkerungswachstum, Kinderarbeit, Rolle der Frau, Grüne Revolution, Hightech-Entwicklung
6. USA (Osten) USA (Osten): Ressourcen, „Megalopolis“, weltwirtschaftliche Dominanz, Strukturwandel im Manufacturing Belt
7. Südamerika Südamerika: Koloniale Einflüsse, Nutzung des Regenwalds, Probleme der Metropolen und Favelas (z.B. São Paulo
8. Afrika (ein Land oder eine Region) Afrika: Bevölkerungsentwicklung, Ernährungssituation, Ausbreitung der Wüsten, Nutzung des Regenwaldes, Aids, ethnische Konflikte
9. Australien Australien: Rohstoffreichtum, Bevölkerungsverteilung, asiatische Arbeitskräfte und Einwanderung
Durchführung der Projektarbeiten Während der Erarbeitungsphase der Projektarbeit arbeiten alle Teams im Unterricht parallel, im Idealfall mit Internetzugang. Der Hauptteil der Teamarbeit soll zu Hause durchgeführt werden (statt der sonst üblichen Hausaufgaben).
(6 Std.)
Durchführung der Präsentationen  

Die Präsentation durch ein Schülerteam soll maximal die Hälfte der für das Projektthema vorgesehenen Unterrichtszeit in Anspruch nehmen (in der Regel max.20 Minuten). Grundsätzlich sollen die Kriterien der fragengeleiteten Raumanalyse (s. Übergangsprofil u. ergänzend Arbeitsmethoden 8G.2) als Strukturmerkmale der Präsentation erkennbar sein: d.h. problemorientiert (Leitfrage!), raumerschließend und mediengestützt (OH-Folien, Präsentationssoftware, Dias, Karten, Wandzeitungen, etc.).
(7-10 Std.)

Weltweites Orientierungsraster
gemäß Übergangsprofil zur Oberstufe
Topographie Europas und der übrigen Kontinente
Wiederholung der topographischen Daten (Klasse 5G-8G.1)
(5-8 Std.)
Ergänzende Präsentationen
9. USA (Westen)
USA (Westen):ethnische Vielfalt und soziale Segregation, Silicon Valley, Tourismus und Nationalparks
10. Naher Osten Naher Osten: Viel Öl und wenig Wasser, Bedeutung des Islam, Israel und seine Nachbarn
Die „blaue Banane“, europäische Wirtschaftszentren von London über das Ruhrgebiet bis nach Mailand Historische Verlagerung der Hightech-Zentren, Krisen, Subventionen, Strukturwandel

 

Arbeitsmethoden der Schülerinnen und Schüler/ Hinweise und Erläuterungen:

Im Mittelpunkt steht die Gruppenarbeit mit dem Ziel der Ergebnispräsentation im Sinne des geforderten Anschlussprofils zur gymnasialen Oberstufe (fragengeleitete Raumanalyse). Der Lehrer berät die teamgestützte Projektarbeit.
Ein Ziel der teamgestützten Projektarbeit ist die Anwendung der in den Jahrgangsstufen 5G – 8G.1 erlernten und eingeübten fachspezifischen Methoden. Die Schülerinnen und Schüler sollen
– quantitative und symbolische Informationsquellen wie Graphiken, Diagramme und Tabellen sachgerecht nutzen,
– sich in Teamsituationen kooperativ verhalten, um Problemlösungen besser entwickeln zu können, fachspezifische Fragen lokaler, regionaler und internationaler Bedeutung themenbezogen und sachkompetent bearbeiten,
– Interviews, Interpretationen von Quellen und statistische Untersuchungen themengerecht einbinden, Informationslücken abgrenzen und Aussagen vorliegender Materialien erkennen und
– mit Hilfe der gewonnen Einsichten Handlungsperspektiven eröffnen (z.B. Engagement für Entwicklungshilfeprojekte)

Jedes Team erstellt ein Handout (1-3 Seiten) im Klassensatz mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte. An jede Präsentation schließt sich eine ausführliche Diskussion über unklare Inhalte und die fachliche und methodische Qualität der Präsentation an (2. Teil der Themenstunde).
Die Präsentationen können als praktische Arbeit die Lernkontrolle in diesem Halbjahr ersetzen. Bei der Präsentation müssen die einzelnen Teammitglieder ihren eigenen Beitrag zur Teamarbeit kenntlich machen, damit jedes Mitglied individuell bewertet werden kann.

Lehrplan Erdkunde G8